Die Welt ist nicht die meine - und doch bin ich ein Teil von ihr
- Seelenwanderung
- 6. Dez. 2018
- 4 Min. Lesezeit
Deine Welt ist nicht die meinige. Und doch bin ich ein Teil von ihr.
Ich bin wütend. Nicht nur ein bisschen – erbost – empört – nein ich bin wütend. Richtig stinkwütend. Ja und auch eine Lebensberaterin/Schamanin ist nur ein Mensch.
„Wissen Sie eigentlich hätte Ihre Tochter schon längst einen Inklusionsplatz hätte erhalten müssen…“
Wie aus weiter Ferne hallen diese Worte an mein Ohr, durchdringen den Nebel – der sich schon auf mein Gehirn gelegt hat – als ich durch die Tür des Wartezimmers trat. Seit 2 Monaten wartete ich nun auf diesen Termin, weil gewisse Umstände in der neuen Schule dazu geführt haben – dass ich nun einem Arzt erzählen soll meine Tochter hat ein psychisches Problem.
Ich schalte ab – meditiere – bereite mich innerlich darauf vor – dem Mann seinen Job nicht übel zu nehmen – und schon gar nicht persönlich egal was er gleich sagen wird. Ich bin doch die Mutter oder? Ich meine letztendlich muss ich entscheiden …. *hust* *schnauf* Die Vergangenheit zeigte mir bereits oft genug – dass dies in unserem Land niemanden interessiert. Jeder beruft sich nur auf seinen Zuständigkeitsbereich … über den Tellerrand blicken … das ist ja außerhalb meiner Komfortzone… Ja, ja ich weiß ... viele wissen das nicht … der Staat sorgt dafür das wir uns alle ständig überarbeiten müssen … usw. ... usw... Medienmanipulation … usw.… Die Liste der Ausreden – und Rechtfertigungen ist lang doch getan wird nichts – eben gar nichts….
Eine Familie betritt das Wartezimmer und mich lächeln aus einem Babykindersitz 2 leuchtende Augen an. Reflexartig lächle ich zurück. Armes Kind denke ich mir – so eine tolle Seele – wie bald wird auch diese ein Opfer dieses Sklavenhandels werden. Ich drehe mich weg…. Doch es passiert was immer passiert – die Eltern beginnen ein Gespräch mit mir – ich kenne das – es ist immer so … alte Seele – meine Aura. Und so starre ich weiter auf das Kind – das so eine wunderbare göttliche Aura ausstrahlt – bis die Sprechstundenhilfe unseren Namen aufruft. Ich atme tief durch und begebe mich in die Mühlen der Diktatur – Arztzimmer. Da wir erst vor einigen Monaten umgezogen sind – kenne ich diesen Arzt nicht wirklich – habe ihn nur einmal kurz gesehen – als er mir eine Überweisung ausstellen sollte. Die Arzthelferin stellt einige Fragen – und meine Tochter muss ein Spiel lösen und soll ein Bild malen. Soweit alles ok – ich erzähle und erzähle und erzähle. Mir ist es egal geworden was die Menschen denken – es ist mein Lebensweg den ich gehen musste – es ist mein Schmerz und meine Wut – und die erzähle ich. Ich werde Mensch – unangepasst – emotional – greifbar. Der Arzt kommt herein – und schaut mich lange an – dann sieht er meine Tochter an – setzt sich schnauft und sagt – dass was ihre Tochter da macht ist eine Entwicklungsblockierung.
Ich lache – ich lache bis ich fast vom Stuhl falle. „Guter Mann – sie erzählen mir nichts Neues … ich weiß genau was meine Tochter da versucht – ich gebe zu es ist schwer – hart und kräftezerrend aber ich weiß warum sie das tut – nur wird das in dieser Welt leider nicht toleriert, genau deswegen sitze ich ja jetzt hier. Ich bin auch nur ein Opfer dieses Systems – das mir die Wahl zwischen Pest und Cholera lässt. Er beginnt den Blick zu verändern. Irgendwie respektvoll – obwohl ich das nicht so genau sagen kann ... ich kenne ihn ja kaum.
In solchen Momenten benutze ich auch meine Hellsicht nicht – bzw. mein Hellfühlen – das macht keinen Sinn – das habe ich gelernt – über viele Krankenhausaufenthalte und Behördengängen. Das würde dich zerstören…
Wir reden weiter… es sind mittlerweile 20 min vergangen. Ich bin der letzte Termin für heute. Wir haben Zeit, das merkt man. „Nachdem die Sprachschule sie wegen Platzmangel abgelehnt hat, hätte man Ihnen eine andere Sprachschule bzw. einen Inklusionsplatz nicht anbieten, sondern geben MÜSSEN.“
WUT – WUT – ZORN.
Ich war so wütend auf mich…. Ich war so wütend auf mich … Wütend, weil ich es spürte – wusste – wusste das es mehr geben muss …, dass es Möglichkeiten gibt – aber ich habe nicht danach gefragt.
Warum? Weil ich die Schnauze voll habe – voll habe von Schulpflicht – Behördengängen – Rechtfertigungen und Menschen – die mir mein Leben aufgrund von irgendwelchen Gesetzen vorschreiben.
Komm mir jetzt bloß nicht mit Gesetze sind wichtig… Ja – weil niemand mehr frägt – wie es denn anders ginge…
Ich gehe raus – Tränen spiegeln sich in meinen Augen als ich die Praxis verlasse…. „Diese Lehrerin – diese unfähige Lehrerin – das ganze Mobbing – der ganze Stress in der neuen Schule seit einem halben Jahr hätte sich vermeiden oder zumindest reduzieren lassen – wenn ich das gewusst hätte…“ Und wieder bestätigt sich: „Wenn man es nicht selbst macht wird es nichts.“
Und ich habe wieder eins gelernt während meine Tochter fröhlich zum Auto hüpft – und die Luft nach Schnee riecht… „Ein Staat stellt Regeln auf – aber es wird verlangt – dass du alle Regeln kennst …“
Ich wusste es – habe es immer und immer wieder erlebt in den letzten Jahren – dass niemand niemand etwas tut, wenn du es nicht tust.
Dass es die Pflicht einer Schule wäre – die optimale Versorgung herzustellen ist zwar eine Pflicht – eine Regel ja ich glaube sogar ein Gesetz – doch in Wahrheit interessiert das niemanden. Ich atme die Luft ein – die Wut sitzt tief in meinem Bauch – vor allem auf mich selbst – weil ich mich darauf verlassen hatte – bzw. in der Ergebenheit das ich eh nichts gegen die Vorschriften machen kann mich zurückzog – obwohl ich es wusste bzw. spürte ….
Ich habe wieder einmal gelernt – dass man Dinge ignorieren kann – aber letztendlich kommen sie alle wieder zurück… ich habe wieder einmal gelernt – das Dinge die unser Staat verspricht wertlos sind – und dass man Sklave ist – zumindest unsere Kinder.
Das soziale und charitative Einrichtungen nur den Namen tragen – und Lehrer wohl zu überfordert sind …
Ich bin müde – müde von der Welt… die einen nicht leben lässt… ich arbeite … ich kümmerte mich 7 Jahre allein um mein Kind ... ich habe alles ohne fremde Hilfe geschafft… Und nur weil so eine Schulleiterin/Lehrerin keine Lust hat muss ich/mein Kind darunter leiden… ich bin wütend und werde es noch lange sein.
Ich bin müde … aber ich werde nicht aufgeben ….
Diese Welt ist nicht die meine und doch bin ich ein Teil von ihr ….
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