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Der Kampf um die Stille

  • Autorenbild: Seelenwanderung
    Seelenwanderung
  • 15. März 2019
  • 6 Min. Lesezeit

Eigentlich hatte ich mir schon den ganzen Tag über in meinem Kopf einen Text zurechtgebastelt. Hatte hin und her überlegt wie ich dieses Thema verpacken soll, weil es dabei auch viel um mich selbst geht. Aber als ich anfing die Überschrift zu tippen, hieß es ganz klar lass das Denken, lass es fließen…

Gut nun, ich werde es versuchen. Ich denke dieser Text spiegelt zwar viel von mir, dennoch wird er viele von euch auch berühren dürfen. (das Kind in mir und der Erwachsene)

Eigentlich ist es ja nie ganz still dort wo ich bin. Selbst wenn ich still bin ist es nicht still. Denn ich spüre zu viel.

Man hat mir gesagt, ich sei überempfindlich. Ich sei zu sensibel für die Welt – und würde da draußen niemals allein klarkommen. Ja sie sagten mir, ich sei zu weich und das wäre nicht gut, denn die Welt ist ein grausamer Ort. Und sie zeigten mir wie grausam. Sie schlugen mich, sie zerrten an meiner kleinen Seele herum und glaubten damit auch noch im Recht zu sein. Sie schlugen und hackten auf mich ein, während ich still dasaß und noch stillere Tränen weinte. Im Selbstmitleid würde ich baden sagten sie. Ja ich wurde still – sehr still.

Man sagte mir eine Frau hätte zu funktionieren. Haushalt, Mann, Kinder, kochen, waschen, bügeln und man prügelte es mir ein.

Die armen Seelen – denn sie wissen nicht was sie tun.

Man sagte mir, ich sei die Älteste und habe Verantwortung. Man sagte mir, werde Erwachsen, mit 8 Jahren spielt man nicht mehr. Und ich verlor meine Kindheit. Als ich neun Jahre alt war, verlor ich fast meinen Vater bei einem Unfall, doch man sagte mir ich müsse jetzt stark sein.

Unsichtbare Wesen, scharrten sich um mich, doch ich verstand sehr schnell, dass nur ich sie sehen konnte. Sie sagten – das Kind gehört in die Klapse, die gehört weg, die hat sie doch nicht mehr alle. Und so schwieg ich während ich mit meinen stillen Freunden allein blieb (heute nenne ich sie Geistführer, Mentor, Begleiter aus der geistigen Welt).

Ich blieb still als meine Mutter immer gereizter wurde, zwischen Cholerik und Depressionen wechselnd. Narzissmus war es, so würde es heute ein Psychiater diagnostizieren.

Niemals durfte ich Freunde zu mir nach Hause einladen – sie sagten mir der Hof habe Vorrang – und vor allem im Sommer würde jede Hand gebraucht werden. Also schufteten wir bei brühender Hitze auf den Feldern, moderne Maschinen hatten wir nicht. Sie sagten, ich solle mich in der Schule mehr anstrengen, aber ich hatte meinen Vater fast sterben sehen, meine Seele war gebrochen, doch niemand hatte dafür Zeit, der Alltag musste weitergehen. Sie sagten, ich gehöre in eine Sonderschule, weil ich nicht normal im Kopf sei – würde ständig Botschaften empfangen. Das sei doch wohl mal so gar nicht normal… Und als ich dann auch noch anfing Dinge zu prophezeien, da bekamen sie wohl Angst, sie sperrten mich weg, schlossen die Welt aus.

Sie zwangen mich weiter ihr Leben zu leben – sie stritten sich, erschlugen sich fast gegenseitig und ich immer mittendrin bemüht meine Geschwister aus dem ganzen herauszuhalten. Ich wurde für meine Schwester zur Mutterfigur, heute will sie nichts mehr von mir wissen, zu lange hat man ihr eingeredet, ich sei eine Hexe. Wahnsinnig.

Sie sagten mir ich müsse eine Lehre machen, welche das durfte ich nicht selbst entscheiden. Also steckten sie mich in eine.

Aus Verzweiflung heiratete ich – und tat das was sie mir sagten, eine gute Frau sein. Dem Herrgott wird’s gefallen, und ich käme in den Himmel. Geglaubt habe ich es nie, aber die Macht der Beeinflussung war groß.

Ich machte weiter, ging brav arbeiten, diente meinem Mann, und stellte mich selbst völlig in den Schatten. Ich war 19 und man hatte das Vieh erfolgreich zur Schlachtbank geführt. Ich rebellierte begehrte auf – als mein Körper an die Leistungsgrenzen kam – es führte zu Gewalt in der Ehe. Ich sah nur noch einen Weg – ich wollte nicht mehr leben. Ich kam in die Klinik – mein Mann verstand die Welt nicht mehr und meinen Eltern war es völlig egal. Jetzt hat sie bewiesen, dass sie durchgeknallt ist. Ich bekam die Diagnose Borderline. Sie passte. So sagte ich es mir zumindest. Geritzt habe ich mich nie. Verletzt auf viele andere Arten ja.

Mit 23 wurde ich schwanger – immer noch waren die Stimmen in meinem Kopf da – die Eingebungen aber ich war schlau genug – dies nie jemandem zu erzählen.

Wahrscheinlich hätte man mir damals frühkindliche Schizophrenie diagnostiziert. Später wohl sowieso.

Ich hatte aber Glück – ich lernte einen wunderbaren Therapeuten kennen und 10 Jahre lang begleitete mich dieser. Heilen – wie es in der Schulmedizin heißt konnte er mich nicht – aber das versuchte er auch nie – er hörte einfach nur zu … manchmal da stritten wir – manchmal da redeten wir nur über Bücher oder Filme – aber ich konnte endlich reden - er gab mir Selbstvertrauen und die Stärke für das hier. Er war mein Vorbild – und dennoch war ich immer mir meines eigenen ICHs sehr deutlich bewusst.

Dieser Mann tat mir für mich als meine Eltern es je in ihrem ganzen Leben getan haben. Er hörte zu und ich ihm.

Meine Tochter zog ich allein groß – komplett allein – und die Stille in mir nahm zu – ich war stark genug – all das auszuhalten – das sie ein Schreikind war – das sie viele OPs brauchte – dass ich keine Minute für mich hatte… Ich wusste manchmal nicht woher ich das Geld für den Rest des Monats nehmen sollte – aber ich habe mich nie beklagt, kein einziges Mal. Ich blieb still. In mir war es aber nie still – da waren andere Welten, Sternenvölker, Atlantis, Lemurien… Eingebungen… und niemand hörte zu. Weil ich gelernt hatte still zu sein. Und dann veränderte die Begegnung mit meiner Dualseele alles. Nachdem wir uns getrennt hatten, und ich endlich aus diesem wahnsinnig dumpfen, betäubenden, schmerzenden Gefühl erwacht war veränderte sich alles.

War ich in der Beziehung mit ihm noch sehr in den alten Mustern gefangen – war Frau, Hausfrau und Mutter so begann etwas in mir aufzubrechen… Ich war immer ehrlich, log nie, teilte mit denen denen es noch schlechter ging als mir, war Vertrauensperson und Ansprechpartnerin. Ich wurde gemobbt und gleichzeitig respektiert. Niemals sprach man laut über mich, immer nur hinter vorgehaltener Hand, aber ich bekam es mit. Ich war ja angeblich zu weich, zu sensibel. Ich spürte jede Nuance jede Veränderung im Gegenüber.

Viele Männer fanden mich faszinierend. Ich hätte so vielen den Kopf verdrehen können, aber ich tat es nicht. Es interessierte mich nicht.

Ich hatte keine Lust ständig deren alte Verletzungen zu sehen, und zu heilen. Und da sexuelle Energie sowie der männliche Samen lange im Körper einer Frau und im energetischen System bleiben, habe ich auch nie das Bedürfnis nach sogenannter schneller körperlicher Befriedigung gehabt.

Ich begann eine Ausbildung zur Demenzbetreuerin – und erntete nur Lob. Meine Arbeitszeugnisse waren durchgehend durchdrungen von positivem Feedback – doch innerlich war ich einfach nur leer. Ich konnte nichts empfinden. Keinen Stolz, nichts. Aber ich lernte viel über Schmerz, Demut, Würde und das Ertragen von Schicksalen. Diese Menschen, diese alten dementen Menschen, lehrten mich soviel und meine Bürde, die ich trug wurde leichter….

Heute viele Jahre später bin ich keine Gefangene mehr dieser alten Muster, heute bin ich frei von dem Einfluss derer die mich jahrelang versuchten klein zu halten. Heute weiß ich, dass auch sie nie leben konnten, und sich selbst klein fühlten. Ich habe ihnen vergeben. Meinen Frieden gemacht, mit all denen die mir das Leben schwer machten. Ich hege keinen Groll mehr gegenüber irgendjemanden – manchmal da erwische ich mich dabei wie ich neidisch auf andere Blicke – die sich Urlaube leisten können – und ohne Verpflichtungen leben können. Die Großeltern für ihre Kinder haben, und auch mal Zeit für sich selbst. Aber dann atme ich einfach tief durch und lasse den Schmerz gehen. Denn ich weiß, dass auch wenn ich mein ganzes Leben lang nur kämpfen musste ich die Chance habe – es n eu zu gestalten. Heute weiß ich, dass in den Zeiten, in denen ich zu zerbrechen drohte, immer Helfer aus der geistigen Welt an meiner Seite waren. Heute weiß ich, dass ich eine Gabe habe – und setze sie ein. Weil ich eine Hexe bin – aber eine die nur eine Mission hat. LIEBE!!

In Liebe deine Seelenwanderung/Sabrina


 
 
 

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